Vikings Wiki
Züge, Landnahmen und Siedlungsgebiete der Nordmänner - 800-1050

Züge und Landmassen der Wikinger

Als Nordmänner/innen wurden damals die Wikinger bezeichnet.

Begriffserklärung[]

Die Wörter víkingr und víking haben eine unterschiedliche Bedeutungsentwicklung erfahren. Während víkingr wegen seiner immer negativer werdenden Konnotation bald nicht mehr für edle Menschen und regierende Könige verwendet wurde, konnte von diesen durchaus gesagt werden, dass sie auf víking führen.

Geschichte[]

Karte Wikinger-Raubzüge im Rheinland

Raubzüge im germanischen Rheinland

Die Nordmänner, oder auch Nordmannen, sind in der Regel alle in Skandinavien lebenden Menschen des Mittelalters. Ein kleiner Teil davon wurden auch als Wikinger bezeichnet, und lebten in der Regel anfangs an den Küsten Norwegens und Dänemarks, später auch in England und Island. In der Regel wurden dabei die Wikinger in zwei Gruppen unterteilt, zum einen in die jungen kriegerischen Männer, die sich nach Ruhm und Reichtum sehnten, irgendwann dann sesshaft wurden, und ihre Dörfer bzw. Städte errichteten. Zum anderen die Wikinger, die auch in der Ferne Ruhm suchten, z. B. im sächsischen (England) und fränkischen (Frankreich) Raum. Sie kamen allerdings bald nicht mehr in ihre Heimat zurück und waren später in die Bevölkerung nicht mehr integrierbar.

Von ca. 790 n. Chr. - 1070 n. Chr. hatten die Wikinger eine erkennbare und nennenswerte Herrschaftszeit, durchaus war ihre Sesshaftigkeit sicherlich deutlich früher und auch später nach ihren letzten Raubzügen hatten sie noch Bestände in ihren Heimaten, die durch Nachfahren bis heute erhalten blieben.

Ihre Raubzüge breiteten sich bis zum germanischen Rheinland, den fränkischen Pronvinzen und zum Mittelmeer aus. Auch in der heutigen Ukraine waren sie.

In England setzte das Ende der Raubzüge mit den ersten Niederlassungen in Northumbrien 876 ein und war im Wesentlichen um 918 abgeschlossen. Das bedeutet, dass sich das Ende bereits abzeichnete, als sich die Christianisierung Skandinaviens noch nicht durchgesetzt hatte, so dass dieser Vorgang nicht als Ursache herangezogen werden kann.

Waffen und Kampfmethoden[]

R.29f1bd47a6038c300ee58d7ecea300a9

Schildwall Anwendung

Axt und Schild[]

Wikinger nutzten als Waffen häufig Schild und Axt, diese waren vergleichsweise einfach herzustellen und auch bei einem Pfeil oder Bolzen konnte sich mithilfe des Schildes verteidigt werden. Äxte konnten einfach geschwungen werden, und waren gut kombinierbar mit dem Schild. Dies ermöglichte auch ihre berühmteste Kampfformation, dem Schildwall. Bei einem offensiven Sturm des Feindes oder auch bei einem Fernangriff konnte man sich mit dem Schildwall verteidigen und stabilisieren, so dass sie häufig zum Sieg der Wikinger führte, da sie durch diese Methode quasi unantastbar wurden.

Schwert und Dolch[]

Auch beliebt waren Schwerter und Dolche, eine scharfe und relativ leicht schwingbare Klinge sorgte bei einem gezielten Schlag, trotz Rüstung, für so manche abgetrennte Gliedmaßen. Besonders Schwerter waren allerdings nicht so leicht mit Schild zu kombinieren, da sie in enger Aufstellung eher schwer zu schwingen sind. Dolche wiederrum eignen sich für einen schnellen und offensiven Angriff.

Bogen und Armbrust[]

Wie fast in jeder Kultur und Zivilisation gab es Fernkämpfer. Bevor die Wikinger Paris angriffen, waren in ihren Reihen vermehrt Bogenschützen, und dadurch eine sehr gefährliche und unterschätzte Gruppe. In Paris lernten sie dann die Armbrust kennen. SIe verwendete einen Abzug, ähnlich wie bei modernen Schusswaffen, und feuerte, statt mit Pfeilen, mit Bolzen. Gespannt wurden beide Waffen, allerdings hatte die Armbrust durch die mechanisierte Anwendung eine erhöhte Spannkraft und die Bolzen waren dicker und kräftiger. Das steigerte die Chance erheblich, im Vergleich zum Bogen, jemanden tödlich zu treffen und einen Schild zu zerstören.

Berühmte Wikinger[]

Religion[]

Yggdrasil

Yggdrasil, vereinfachte Darstellung

Der Glaube der Wikinger war nicht so leicht zusammenzufassen wie z.B. das Christentum, da ihre Religion in der Hinsicht keine offizielle Bezeichnung hatte. Der Glaube ist äquivalent mit dem Glauben der Römer oder Griechen, in dem Fall an mehrere Götter bzw. einem Götterhof. Als grobe Betitelung wird der Glaube als die nordische Mythologie bezeichnet.

Auch heute gibt es noch viele Menschen, hauptsächlich in Nord- und Mitteleuropa die an diese Mythologie glauben.

Yggdrasil[]

Das Universum wurde von den Wikingern als Yggdrasil bezeichnet. Yggdrasil ist der Weltenbaum, mit dem jede der neun Welten verbunden sind.

  • Asgard: Heimat der Asen
  • Wanenheim: Heimat der Wanen
  • Albenheim: Heimat der Alben
  • Midgard: Heimat der Menschen
  • Jotunheim: Heimat der Riesen
  • Muspelheim: Heimat der Feuerriesen
  • Niflheim: Reich des Eises/Nebels
  • Helheim: Totenreich
  • Schwarzalbenheim: Heimat der Zwerge
  • (Utgard: Raum außerhalb)

Walhalla/Valhalla[]

Die Walhalla, oder auch Valhalla, war die letzte Ruhestätte der in der Schlacht gefallenen Krieger. Der Göttervater Odin hatte in seinem Schloss in Asgard eine Halle zur Verfügung gestellt. Odin war es auch, der persönlich die Kämpfer aussuchte, die Aufnahme in Walhalla fanden. Die Krieger, die Odin als würdig genug für die Walhalla empfand, waren auch als Einherjer bekannt. Auf ihrem Weg in die Walhalla wurden sie von den Walküren begleitet. Während der Ragnarök kam ihnen noch eine besondere Aufgabe zu. Die Einherjer sollten nämlich die Asen im Kampf gegen die Riesen unterstützen. Daher bereiteten sie sich mit Zweikämpfen auf diesen Moment vor.

Ragnarök[]

In der nordisch-germanischen Mythologie stellte die Ragnarök eine Zäsur dar. Im Kampf der Götter gegen die Riesen und Ungeheuer verloren Odin, Thor, Heimdall und Loki ihr Leben. Vier einschneidende Ereignisse gingen der finalen Schlacht voraus. Während des Fimbulwinters beherrschte eine lange Eiszeit mit Schneefall, Frost und Stürmen das Land. Im Weltenbrand zerstörte der Riese Surt mit seinem Flammenschwert sämtliches Leben. Danach ließ die Midgardschlange die Erde vom Ozean überfluten. Später fraß der Fenriswolf die Sonne auf und verdrängte das Licht. Zwar wurden die Riesen am Ende besiegt, aber die Asen erlitten horrende Verluste.

Götter[]

Asgard, auch als Asenheim bekannt, war in der nordischen Mythologie der Wohnsitz der Götter. Hier hatte das Göttergeschlecht der Asen laut der Überlieferung 12 Paläste errichtet. Besonders eindrucksvoll war Bilskirnir: Der Palast des Donnergottes Thor hatte 540 Räume und 540 Tore. Ebenfalls in Asgard angesiedelt war der Hlidskialf, der Thron des Göttervaters Odin. Die Regenbogenbrücke Bifröst verband die Welt der Götter (Asgard) mit der der Menschen (Midgard). Am Übergang zwischen den beiden Welten hielt Heimdall Wache. Während der Ereignisse des Ragnaröks wurde Asgard zerstört. Hel, die Göttin des Totenreichs, wurde früh verbannt und hatte keinen Einfluss auf Ragnarök.

Die Odinssöhne Balder, Hödur, Hermod und Bragi stammen aus der Ehe des Göttervaters mit Frigg. Mit weiteren Partnerinnen zeugte Odin noch mehr Söhne. Der Donnergott Thor ging aus der Beziehung mit der Erdgöttin Jörd hervor. Die Eisriesin Grid war die Mutter seines Sohnes Vidar. Und den Vali zeugte Odin mit der Göttin Rinda gegen deren Willen. Zuvor hatte der Trickster Loki den blinden Hödur dahingehend manipuliert, Balder mit einem Mistelzweig zu beschießen. Daraufhin starb Balder. Vali wurde wiederum gezeugt, um Balder zu rächen. Und nur einen Tag nach seiner Geburt tötete Vali seinen Halbbruder Hödur.

In der Welt der Wikinger war Thor der Gott des Donners. Seine bekannteste Waffe war der Hammer Mjöllnir. Diesen setzte er ein, um die Asen gegen die Eisriesen zu verteidigen. Er zeichnete sich durch seine Tapferkeit und Stärke aus. Thor war jedoch auch der Gott des Wetters und Gewitters. Als Beschützer des Hofackers spielte er auch für die ländliche Bevölkerung eine zentrale Rolle. Eine besondere Beziehung bestand zwischen ihm und Loki. Der listige Trickster Loki und der körperlich starke Thor waren eigentlich ein Gegensatzpaar. Aber dennoch waren sie miteinander befreundet. Umso stärker war bei Thor der Schmerz über den Verrat Lokis an den Asen vor der Ragnarök.

Tyr ist in der nordischen Mythologie das Äquivalent zum römischen Gott Mars. Wie dieser verbindet er kriegerische und judikative Aspekte. Zum einen verkörperte er als Kriegsgott Eigenschaften wie Kraft und Tapferkeit. Seinen Mut stellte er unter Beweis, als er den Fenriswolf ankettete und dabei eine Hand opferte. Seine symbolische Waffe war das Schwert. Zum anderen sorgte er als Gott der Gerechtigkeit für die Aufrechterhaltung der Rechtsordnung. Der Schutz des Things fiel in seinen Aufgabenbereich und für dessen Organisation war er ebenfalls zuständig. Bis in das frühe Mittelalter hinein war Tyr der Hauptgott, bevor er von Odin verdrängt wurde.

Loki stammte zwar von Riesen ab, wurde aber trotzdem von den Asen akzeptiert. Letztere schätzten seine Klugheit. Loki wurde von Odin sogar als Blutsbruder betrachtet. Allerdings war er zugleich unzuverlässig und verschlagen. Seine Doppeldeutigkeit kommt in zwei seiner Kreationen zum Ausdruck. Das Pferd Sleipnir war das Reittier Odins. Und der Fenriswolf sollte den Göttervater schließlich ermorden. Loki war berühmt-berüchtigt für seinen Listenreichtum. Kurz vor der Ragnarök verbündete er sich mit den Riesen. Dieser Verrat an den Asen leitete den Tod vieler Götter ein und führte auch zu Lokis eigenen Ableben.